Der Weg zum Member

Vom Freebiker zum Member

Der Weg vom Freebiker zum Member ist Grundsätzlich Clubsache, aber ein paar Gemeinsamkeiten gibt es auf dem Weg über Hangaround und Prospect.
Man wird kaum abstreiten können, dass zur Aufrecherhaltung eines MC`s die Gemeinschaft das wichtigste ist.
Der Weg zum MC stellt eine Gemeinschaft auf eine harte Probe.
Viele scheitern daran, die meisten jedoch nur innerlich, denn nach außen entsteht eine Gruppe, die sich vielleicht sogar MC nennt.
Warum jedoch auf Biegen und Brechen etwas schaffen wollen, was schließlich nicht einmal annähernd an das heran kommt, was man ursprünglich wollte?
Wird den als Teil seines Lebens, als Teil seines Selbst empfindet und diesen Ethos in einem Club leben möchte, dem steht auch der Weg in einen bestehenden MC offen.
Schließlich ist es auch für einen MC von Interesse, geeignete Member als „Nachwuchs“ zu bekommen.
Der Weg vom Freebiker zum Member ist jenem eines MC’s in die Clubszene sehr ähnlich.
Auch hier kann man davon ausgehen, dass der Kontakt zur Szene bzw. zu einem speziellen MC über eine Zeit hinweg gewachsen ist.
Schließlich entsteht der ernsthafte Wille zur Aufnahme in einen Club nicht durch plötzliche Eingebung.
Liegt man auf einer Linie, wird man sich öfter im Clubhaus oder auf Partys usw. sehen und kenne lernen.
Klar gibt es immer wieder Einfaltspinsel, die bei einem MC wie aus dem Nichts auftauchen und am liebsten gleich mit dem Colour am Rücken das Clubhaus wieder verlassen würden.

Der Hangaround

In den USA war diese Phase des Kennenlernens früher eine Zeit, in der ein Freebiker dauernd vor dem Clubhaus „rumhing“, er war eine „Hangaround“.
Rumhängen allein jedoch führt zu Nichts, der Hangaround half bei Bedarf dem Club, wurde mal mit reingenommen und man lernte so einander kennen.
Keine Bindung, lose, easy, ohne Verpflichtungen, klarerweise auch ohne Rechte. Heute ist der Hangaround ein üblicher Status auf dem Weg zum Member.
Zwar bestehen nach wie vor beiderseits weder Rechte noch Pflichten,
die Absicht am Clubleben teilnehmen und Member werden zu wollen ist aber deklariert und kann in der Hangaround – Zeit auch schon durch ein Patch kenntlich gemacht werden.
Die Initiative dazu wird meist vom Freebiker kommen, schließlich kann’s der MC ja nicht riechen. Es gibt aber auch MC’s die an den Freebiker herantreten.

Der Prospect

Bewährt sich der Hangaround in dieser Zeit der losen Verbindung (zumeist etwa ein Jahr) trotzdem eigentlich keine Pflichten bestehen nicht zuletzt auch durch Einsatz, Ehrlichkeit und Respekt, lässt er damit das vermuten, was sich der MC erwartet und bietet der MC andererseits das, was sich der Hangaround erwartet, wird der MC den bisherigen Hangaround zum Prospect- zum „ Bruder auf Zeit“ benennen.

Zu erkennen kann dieser Status im Werdegang z.B. bei einem dreiteiligen Colour durch den unteren Teil des Colours, den „Bottom Rocker“, und dem Aufnäher „MC“ sein bzw. auch durch den eindeutigen Schriftzug „Prospect“. Die Ansicht, ein Prospect wäre etwas Minderwertiges, der Putzlappen eines MC’s oder so ähnlich, trifft auf die meisten MC’s nicht zu. Diese Zeit solle ergeben, ob sich der Biker, der als Hangaround zum MC passte, auch als Bruder mit allen Pflichten eignet und nicht, ob er als Sklave taugt. Wenn wir bei Pflichten z.B. an die regelmäßige Teilnahme an Clubabenden, die Mitarbeit bei der Vorbereitung von Partys, etc. denken, wird klar, warum eine Mitgliedschaft bei einem MC in 150km Entfernung nicht ganz einfach und der Erfolg fraglich sein wird. Manche MC’s schaffen für diese „Anschlussmitglieder“ den Status eines „Nomaden“, hierzulande findet man den Begriff jedoch kaum. Mitglied zu sein bedeutet da zu sein – und das ist gut so. Ein Prospect bewährt sich dadurch, dass er an, in und für die Gemeinschaft des MC’s arbeitet, den MC stärkt und sich als Bruder bewährt, der er auch ist, wenn auch auf Zeit. Was so hochtrabend klingt, gründet auf eigenem Empfinden und geschieht dann wie von selbst. Einem guten Prospect wird man nicht sagen müssen, was zu tun ist, er wird es sehen. Einem schlechten Prospect wird man es auch nicht sagen müssen, denn über kurz oder lang wird sich sein Mitgliedshaft einfach erledigt haben. Verstellen ist nicht!

Der Member

Wenn alle Member des MC’s das Gefühl haben, dass aus dem Prospect, dem „Bruder auf Zeit“, ein „Bruder für immer“ geworden ist, bekommt dieser das durch die Übergabe des Colours bestätigt. Die Ernennung zum Member ist in jedem Fall ein Fest und soll auch ein unvergessliches Erlebnis sein. Manche MC’s halten die Tradition der Taufe hoch, die z.B. auch recht feucht oder schlammig ausfallen kann, andere sind der Meinung, dass man einen zukünftigen Bruder nicht beferkeln soll, wie man ihn auch als Prospect nicht knechten kann und dann plötzlich als Bruder behandeln will. In jedem Fall sollte der Respekt vor dem Colour gewahrt sein. Der Ansicht, man solle sein Colour nicht durch den Dreck ziehen, wollen auch wir uns anschließen.

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